• Re: Debian Testing KDE/Plasma 6: Baloo

    From Christoph@21:1/5 to Florian Dietzsch on Sat Apr 26 14:30:01 2025
    On Sat, 26 Apr 2025 13:53:25 +0200
    Florian Dietzsch <flroidie@gmx.de> wrote:

    Aber so übertrieben wie auf diesem Rechner
    bestimmt nicht?

    Baloo schreibt über sich:

    Baloo is the file indexing and file search
    framework for KDE Plasma, with a focus on
    providing a very small memory footprint along
    with extremely fast searching.

    Also, wohl tatsächlich nicht 347gb.

    Auf der Seite

    https://community.kde.org/Baloo

    gibt es 2 Abschnitte: Indexing limitations und
    Troublshooting, deren Lektüre empfehlenswert
    scheinen. Der Fall, daß ein Suchbegriff
    gefunden werden sollte aber nicht gefunden
    wird, wird hier explizit erwähnt.

    HTH

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  • From Philipp Ludwig@21:1/5 to Florian Dietzsch on Sat Apr 26 14:40:01 2025
    Guten Tag,

    Das Problem hatte ich schon vor über 10 Jahren. Die Frage ist,
    soll der Index zur Suche verwendet werden? Wenn nicht,

    $ balooctl6 suspend
    $ balooctl6 disable

    Um den Indexer zu deaktivieren, und

    $ balooctl6 purge

    Um den Index zu löschen.
    Ein offenes Problem ist, dass balloo keine Einträge zu nicht mehr existierenden Dateien aus dem Index löscht, daher wird der immer
    größer: https://bugs.kde.org/show_bug.cgi?id=353874

    Ich weiß ja nicht, was deine Bekannte tut. Falls sie mit sehr vielen Dokumenten (> 100.000) arbeitet, die indiziert werden sollen, dann
    kann ich recoll empfehlen. Wenn sie bloß ab und zu eine Datei sucht,
    dann kannst du ihr ja locate näherbringen.

    Beste Grüße

    On 4/26/25 13:53, Florian Dietzsch wrote:
    Hallo Leute

    Gleich zur Einleitung, ich habe keine KDE. Meine Frage betrifft den
    Rechner einer Bekannten.

    Baloo ist eine Art Suchmaschine für den KDE-Desktop?
    Dass dafür ein Index erstellt werden muss ist mir klar. Aber so
    übertrieben wie auf diesem Rechner bestimmt nicht?
    Dort hat .local/baloo/index mit Stand heute Morgen eine Größe von stattlichen 347 GiB. Die Ordner, die zur Erfassung eingetragen sind, enthalten bestenfalls ein paar 100 MiB Dateien, hauptsächlich reiner
    Texte, Tabellen und LO/MSO-Texte.
    Und da wird n.m.M. lustig weiter in den Index geschrieben. Ein Prozess /usr/lib/x86_64-linux-gnu/libexec/kf6_baloo-file_extractor erzeugt
    ständig eine CPU-Last zwischen 20 und 40%. Die Temperatur der CPU liegt demzufolge immer kurz unter oder über 80°C
    Wenn dieser Prozess gekillt wird geht sie sofort wieder in einen
    normalen Bereich von 35-40°. So lange, bis die Indizierung wieder
    anläuft.
    Und der größte Witz dabei ist, dass die Suche von KDE nichts, wirklich nichts von dem findet was in den Ordner/Dateien mit Sicherheit
    enthalten ist, wenn da in das Plasmawidget irgend was zur Suche
    eingegeben wird.

    Lange Rede kurzer Sinn:
    Wie bekomme ich das Problem in den Griff


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  • From Kai Herlemann@21:1/5 to All on Sun Apr 27 13:40:01 2025
    Moin,

    Am Sa., 26. Apr. 2025 um 13:53 Uhr schrieb Florian Dietzsch <flroidie@gmx.de
    :

    Dort hat .local/baloo/index mit Stand heute Morgen eine Größe von stattlichen 347 GiB. Die Ordner, die zur Erfassung eingetragen sind, enthalten bestenfalls ein paar 100 MiB Dateien, hauptsächlich reiner
    Texte, Tabellen und LO/MSO-Texte.
    Und da wird n.m.M. lustig weiter in den Index geschrieben. Ein Prozess /usr/lib/x86_64-linux-gnu/libexec/kf6_baloo-file_extractor erzeugt
    ständig eine CPU-Last zwischen 20 und 40%. Die Temperatur der CPU liegt demzufolge immer kurz unter oder über 80°C
    Wenn dieser Prozess gekillt wird geht sie sofort wieder in einen
    normalen Bereich von 35-40°. So lange, bis die Indizierung wieder
    anläuft.


    Ich selbst nutze Baloo nicht. Was mir aber am ehesten dazu in den Sinn
    kommt, sind Snapshots, wie z. B. bei BtrFS, und dass dadurch eine Datei mehrfach indiziert wird. Nutzt sie sowas?
    Das könnte zu einem derart explodierendem Index führen, zusammen mit dem
    von Philipp erwähnten Bug sowieso.
    Gibt auch Tools, die im Hintergrund, unbemerkt vom Nutzer, Snapshots
    erstellen. (Ich habe dazu bisher unter Debian nichts Gutes gefunden..)

    Ich wäre aber auch für es deaktivieren.

    Viele Grüße,
    Kai

    <div dir="ltr"><div dir="ltr"><div>Moin,</div><br><div class="gmail_quote"><div dir="ltr" class="gmail_attr">Am Sa., 26. Apr. 2025 um 13:53 Uhr schrieb Florian Dietzsch &lt;<a href="mailto:flroidie@gmx.de" target="_blank">flroidie@gmx.de</a>&gt;:</div><
    blockquote class="gmail_quote" style="margin:0px 0px 0px 0.8ex;border-left:1px solid rgb(204,204,204);padding-left:1ex">
    Dort hat .local/baloo/index mit Stand heute Morgen eine Größe von<br> stattlichen 347 GiB. Die Ordner, die zur Erfassung eingetragen sind,<br> enthalten bestenfalls ein paar 100 MiB Dateien, hauptsächlich reiner<br> Texte, Tabellen und LO/MSO-Texte.<br>
    Und da wird n.m.M. lustig weiter in den Index geschrieben. Ein Prozess<br> /usr/lib/x86_64-linux-gnu/libexec/kf6_baloo-file_extractor erzeugt<br>
    ständig eine CPU-Last zwischen 20 und 40%. Die Temperatur der CPU liegt<br> demzufolge immer kurz unter oder über 80°C<br>
    Wenn dieser Prozess gekillt wird geht sie sofort wieder in einen<br>
    normalen Bereich von 35-40°. So lange, bis die Indizierung wieder<br> anläuft.<br></blockquote><div> </div><div>Ich selbst nutze Baloo nicht. Was mir aber am ehesten dazu in den Sinn kommt, sind Snapshots, wie z. B. bei BtrFS, und dass dadurch eine Datei mehrfach indiziert wird. Nutzt sie sowas?<br>Das könnte zu einem
    derart explodierendem Index führen, zusammen mit dem von Philipp erwähnten Bug sowieso.</div><div>Gibt auch Tools, die im Hintergrund, unbemerkt vom Nutzer, Snapshots erstellen. (Ich habe dazu bisher unter Debian nichts Gutes gefunden..)</div><div><br>
    Ich wäre aber auch für es deaktivieren.<br><br></div><div>Viele Grüße,<br>Kai</div></div></div>
    </div>

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  • From =?UTF-8?Q?Marco_M=C3=B6ller?=@21:1/5 to Philipp Ludwig on Sun Apr 27 13:40:01 2025
    On 26.04.25 2:22 PM, Philipp Ludwig wrote:

    soll der Index zur Suche verwendet werden? Wenn nicht,

    $ balooctl6 suspend
    $ balooctl6 disable

    Um den Indexer zu deaktivieren, und

    $ balooctl6 purge

    Allerdings, Baloo könnte auch an der Verwaltung der Datenbank von KMail
    und KDE's Adressbuch beteiligt sein, allgemein an allem was auch PIM
    genannt wird, oder auch sonst wo. Baloo ist, wie ich es verstanden habe,
    eine KDE eigene Datenbank, und daher muss man einfach davon ausgehen,
    das alle möglichen KDE Prozesse und Apps, die eine Datenbank benutzen
    wollen, darauf zurückgreifen. Ich lasse mich gerne korrigieren, wenn ich
    das falsch beobachtet habe.

    Also lieber in die KDE System Settings gehen und dort die Suchfunktion abschalten, statt gleich dieses gesamte Datenbanksystem komplett außer
    Betrieb zu nehmen. Es lohnt sich da mal einen halbe Stunde lang alle Einstellungen durch zugehen. Dann kann baloo weiter laufen und man
    schafft sich keine anderen Probleme in KDE, funkt mit diesen wirklich
    oft nervenden Indexierungen aber nicht mehr in die Benutzung des Systems
    rein.

    KDE (mit seinem kwin) ist eigentlich ein sehr performantes Leichtgewicht
    unter den Desktop Environments. Wenn es als träge erfahren wird, dann eigentlich immer weil diese Indexierung im Hintergrund läuft. Dieses
    Problem ist dermaßen bekannt und berüchtigt, dass endlich auch in der
    KDE Installation unter Debian, zumindest ab der Version "Trixie",
    mittlerweile in den Voreinstellungen es so konfiguriert ist, dass die Indexierung erst gar nicht mehr ungefragt beginnt. Die kann man sich nun
    auf Wunsch immer noch ausdrücklich einschalten, aber in der
    Grundinstallation ist KDE nun tatsächlich sofort gut benutzbar geworden.
    Damit hat Debian dem Ruf von KDE übrigens einen sehr großen Gefallen getan!!

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  • From Kai Herlemann@21:1/5 to All on Sun Apr 27 13:50:01 2025
    Moin,

    Am So., 27. Apr. 2025 um 12:23 Uhr schrieb Florian Dietzsch <flroidie@gmx.de
    :

    Am Sonntag, dem 27.04.2025 um 11:14 +0200 schrieb Hilmar Preusse:
    Spricht irgendwas gegen jitsi-meet oder Fernadministration via ssh?

    2. Fehlt vor Ort IMHO die technischen Voraussetzungen, wie eine Webcam.
    Um so was dort einzurichten musste ich trotzdem hin fahren.


    Du kannst auch AnyDesk oder TeamViewer nehmen. Fressalien darüber zu übertragen wird allerdings nicht möglich sein :D

    Viele Grüße,
    Kai

    <div dir="ltr"><div>Moin,</div><br><div class="gmail_quote gmail_quote_container"><div dir="ltr" class="gmail_attr">Am So., 27. Apr. 2025 um 12:23 Uhr schrieb Florian Dietzsch &lt;<a href="mailto:flroidie@gmx.de">flroidie@gmx.de</a>&gt;:<br></div><
    blockquote class="gmail_quote" style="margin:0px 0px 0px 0.8ex;border-left:1px solid rgb(204,204,204);padding-left:1ex">Am Sonntag, dem 27.04.2025 um 11:14 +0200 schrieb Hilmar Preusse:<br>
    &gt; Spricht irgendwas gegen jitsi-meet oder Fernadministration via ssh?<br><br>
    2. Fehlt vor Ort IMHO die technischen Voraussetzungen, wie eine Webcam.<br>
    Um so was dort einzurichten musste ich trotzdem hin fahren.<br> </blockquote></div><div><br clear="all"></div><div>Du kannst auch AnyDesk oder TeamViewer nehmen. Fressalien darüber zu übertragen wird allerdings nicht möglich sein :D<br><br>Viele Grüße,<br>Kai</div><div dir="ltr" class="gmail_signature"><div dir=
    "ltr"><div><div dir="ltr"><div><div dir="ltr"></div></div></div></div></div></div></div>

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  • From Martin Steigerwald@21:1/5 to All on Sun Apr 27 14:30:01 2025
    Hi.

    Jetzt gebe ich doch mal meinen Senf dazu:

    Marco Möller - 27.04.25, 13:20:16 CEST:
    On 26.04.25 2:22 PM, Philipp Ludwig wrote:
    soll der Index zur Suche verwendet werden? Wenn nicht,

    $ balooctl6 suspend
    $ balooctl6 disable

    Um den Indexer zu deaktivieren, und

    $ balooctl6 purge

    Allerdings, Baloo könnte auch an der Verwaltung der Datenbank von KMail
    und KDE's Adressbuch beteiligt sein, allgemein an allem was auch PIM
    genannt wird, oder auch sonst wo. Baloo ist, wie ich es verstanden habe,
    eine KDE eigene Datenbank, und daher muss man einfach davon ausgehen,
    das alle möglichen KDE Prozesse und Apps, die eine Datenbank benutzen wollen, darauf zurückgreifen. Ich lasse mich gerne korrigieren, wenn
    ich das falsch beobachtet habe.

    Baloo ist der Desktop-Such-Index.

    KDEPIM inklusive KMail, allerdings nicht Akregator, das Metakit nutzt,
    greift auf Akonadi zurück. Akonadi hat auch einen Such-Index. Der liegt woanders: unter „~/.local/share/akonadi/search_db“. Die eigentlichen Verwaltungsdaten landen mittlerweile standardmäßig in einer SQLite3- Datenbank. Zuvor war MariaDB Standard. Debian 12 nutzt standardmäßig noch MariaDB. Ab Debian 13 kommt SQLite3 zum Einsatz. Bestehende Installationen migriert Akonadi nicht automatisch.

    Es gab meiner Erinnerung nach tatsächlich eine gemeinsame Lösung für die Such-Indexe in Baloo und Akonadi. Das ist jedoch längst nicht mehr der
    Fall. Auch in Debian 12 bereits nicht mehr. Der Such-Index für Akonadi ist mittlerweile getrennt, basiert jedoch meines Wissens auf derselben grundlegenden Technologie. Die Entwickler haben den ausgelagert.

    Baloo ist daher nicht Akonadi und auch umgekehrt wird kein Schuh draus.

    Baloo läuft seit einiger Zeit sehr gut auf meinem Laptop. Und das auf
    BTRFS, wo es zuvor das Problem gab, dass es Dateien immer wieder neu indizierte. Mit gut 1,1 Millionen Dateien, Volltext-indiziert in einem
    Index von knapp 10 GiB. Das ist auf einem modernen ThinkPad mit 32 GiB RAM
    und 4 TB schnellen NVME-Speicher.

    Es gibt eine Reihe von Wegen, genauer unter die Haube zu schauen. Dazu die Manpage von balooctl6 anschauen, z.B. nach „index“, „clear“, „indexSize“,
    „failed“ und „monitor“. Und schauen, was im Community Wiki steht. Den Link
    hat Christoph ja bereits gepostet. Mit „clear“ und dann „index“ konnte ich
    zuletzt einige mit „failed“ angezeigte Indizierungsfehler lösen.

    Von den knapp 10 GiB nutzt Baloo laut "indexSize" angeblich weniger als 1
    GiB. Anders als bei der SQLite3-Datenbank von Akonadi kenne ich derzeit
    keinen Weg, da drin aufzuräumen: Außer mit „purge“ den alten Index zu löschen und Baloo einen neuen Index aufbauen zu lassen. Das kann ein
    valider Weg sein, um etwaige Altlasten im Index aufzuräumen. Das habe ich
    in der Phase, wo es deutliche Verbesserungen an Baloo gab ab und zu
    gemacht. Je nach Hardware und Daten-Menge kann das jedoch sehr lange
    dauern. Unter bestimmten Umständen löst Baloo jedoch laut Quelltext
    offenbar auch automatisch eine Art Migration aus. Nach einem Neu-Aufbauen
    des Index kann Baloo den aber wieder aufblähen. Über 340 GiB ist aber doch etwas arg, das hatte ich noch nicht.

    Zudem gibt es die Möglichkeit, Baloo so einzustellen, dass es nur
    Dateinamen, nicht Inhalte indiziert. Das kann hilfreich sein, falls es
    nicht gelingt, herauszufinden bei welchen Dateien Baloo durcheinander
    kommt. Das habe ich in der Zeit gemacht, als auf meinem privaten Laptop,
    auf dem sehr viele Dateien gespeichert sind, Baloo immer wieder mal
    meinte, alle Dateien seien neu. Mittlerweile nutze ich auch auf meinem privaten Laptop die Volltext-Indizierung. Und das ist durchaus praktisch,
    um Dinge wieder zu finden. Allerdings ist die Indizierung nach Dateinamen
    um Einiges schneller fertig mit dem Aufbau des Index.

    Selbst der Akonadi-Such-Index ist seit meinem Umstieg auf SQLite3, der
    derzeit leider offenbar nicht mit dem Datenbank-Migrator von Akonadi funktioniert¹, so stabil, dass ich Akonadi alle Mails indizieren lasse. Akonadi läuft auch mit SQLite3 bei mir nicht perfekt, aber doch deutlich besser als zuvor mit PostgreSQL. Das ist die dritte für Akonadi nutzbare Datenbank.

    So Florian, damit dürftest Du für Baloo jetzt Einiges zur Verfügung haben, was Du durchprobieren kannst. Falls nichts Anderes geht, würde ich die Indizierung einfach auf „Nur Dateinamen“ umstellen. Das reicht für viele Fälle. Ein „locate“ schaut ja auch nicht in Datei-Inhalte. Oder wie empfohlen z.B. mit Recoll eine alternative Lösung verwenden und hoffen,
    dass die funktioniert.

    Zur Klarstellung habe ich einige Details zu Akonadi erläutert. Das läuft nämlich mittlerweile getrennt.

    [1] Der stürzt laut Berichten auf debian-kde ab. Ich habe dort auf
    Englisch jedoch einen Weg aufgeschrieben, wie eine Migration prinzipiell möglich ist. Es gibt jedoch in Grenzfällen aufgrund der Arbeitsweise von Akonadi ein Risiko, (wenige) Metadaten zu verlieren.

    Ciao,
    --
    Martin

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  • From Martin Steigerwald@21:1/5 to All on Sun Apr 27 14:40:01 2025
    Hi.

    Kai Herlemann - 27.04.25, 13:41:20 CEST:
    2. Fehlt vor Ort IMHO die technischen Voraussetzungen, wie eine
    Webcam.
    Um so was dort einzurichten musste ich trotzdem hin fahren.

    Du kannst auch AnyDesk oder TeamViewer nehmen. Fressalien darüber zu übertragen wird allerdings nicht möglich sein 😀

    Da würde ich eher erklären, wie sich Baloo über die Systemeinstellungen temporär auf „Nur Dateinamen“ indizieren umstellen oder komplett deaktivieren lässt.

    Suche in Systemeinstellungen nach „Suche“. Klick auf „Dateisuche“.

    Ach übrigens: Verzeichnisse mit problematischen Dateien lassen sich dort
    auch ausschließen. Ich hab da vom auf die SSD kopierten Inhalt einer Linux Magazin Archiv DVD mit Ausgaben von 1994 bis 2019 den Such-Index ausgeschlossen, da KFileMeta den offenbar nicht mochte. Auch Archiv- oder Backup-Verzeichnisse lassen sich ausschließen. Versteckte Ordner und
    Dateien würde ich ebenfalls nicht indizieren lassen.

    Ciao,
    --
    Martin

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  • From Rolf Lucius@21:1/5 to All on Mon Apr 28 09:10:02 2025
    Hallo.

    Am Sonntag, 27. April 2025, 14:26:36 CEST schrieb Martin Steigerwald:
    KDEPIM inklusive KMail, allerdings nicht Akregator, das Metakit nutzt, greift auf Akonadi zurück. Akonadi hat auch einen Such-Index. Der liegt woanders: unter „~/.local/share/akonadi/search_db“. Die eigentlichen Verwaltungsdaten landen mittlerweile standardmäßig in einer SQLite3- Datenbank. Zuvor war MariaDB Standard. Debian 12 nutzt standardmäßig noch MariaDB. Ab Debian 13 kommt SQLite3 zum Einsatz. Bestehende Installationen migriert Akonadi nicht automatisch.

    Es gab meiner Erinnerung nach tatsächlich eine gemeinsame Lösung für die Such-Indexe in Baloo und Akonadi. Das ist jedoch längst nicht mehr der Fall. Auch in Debian 12 bereits nicht mehr. Der Such-Index für Akonadi ist mittlerweile getrennt, basiert jedoch meines Wissens auf derselben grundlegenden Technologie. Die Entwickler haben den ausgelagert.

    Baloo ist daher nicht Akonadi und auch umgekehrt wird kein Schuh draus.

    Mir ist nicht ganz klar, welchen Vorteil die Aktivierung von Baloo bringen soll. Auf meinem PC mit Debian 12 ist es zwar installiert, aber es läuft kein Prozess, der „baloo" im Namen enthält. In den KDE-Einstellungen in „Suchen" > „Dateisuche"
    ist der Haken bei „Dateisuche aktivieren" nicht gesetzt und es gibt auch keine Indexdatei ~/.local/share/baloo/index. Trotzdem durchsucht KFind mein /home/rolf mit 300.000 Dateien auch nach Inhalten in wenigen Minuten.

    Mit Akonadi habe ich leider das nervige Problem, dass in KMail die erweiterte Suche nicht mehr funktioniert. Die Suchfunktion findet einfach nichts, auch bei Suchkriterien, die eindeutig Ergebnisse liefern müssten.
    Ich kann nicht genau sagen, seit wann das so ist, vermutlich seit dem Upgrade von Debian 11 auf 12.
    Ich hab schon Akonadi nach der Anleitung im Ubuntu-Wiki komplett zurückgesetzt, aber auch das hat die Suchfunktion nicht repariert.

    Gruß
    Rolf

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  • From Martin Steigerwald@21:1/5 to All on Mon Apr 28 09:50:01 2025
    Hi Rolf.

    Rolf Lucius - 28.04.25, 08:59:50 CEST:
    Mir ist nicht ganz klar, welchen Vorteil die Aktivierung von Baloo
    bringen soll. Auf meinem PC mit Debian 12 ist es zwar installiert, aber
    es läuft kein Prozess, der „baloo" im Namen enthält. In den KDE-Einstellungen in „Suchen" > „Dateisuche" ist der Haken bei „Dateisuche aktivieren" nicht gesetzt und es gibt auch keine Indexdatei
    ~/.local/share/baloo/index. Trotzdem durchsucht KFind mein /home/rolf
    mit 300.000 Dateien auch nach Inhalten in wenigen Minuten.

    Welcher Vorteil? Nun, das Teil ist eine Desktop-Suche. Ich finde der
    Vorteil ist offensichtlich.

    Ich suche nach irgendeinem Wort in einer PDF-Datei z.B. und mit Volltext- Indizierung bekomme ich in KRunner die PDF-Datei aufgelistet. Das
    funktioniert zumindest dann, falls es nicht zu viele Ergebnisse gibt.
    Sonst ist es ein Glücksfall, KRunner das Ergebnis anzeigt. Aber ich kann über Dolphin suchen, so dass ich alle Ergebnisse bekommen kann. Und es
    geht schnell, wenn der Index da ist. Es ist aktuell, wenn der Index
    aktuell ist, was Baloo bei genügend erlaubten Inotify Watches in der Regel sicherstellt.

    Oder: Zeige mir alle Dateien, die ich in den letzten 2 Tagen erstellt
    habe. Und das geht ebenfalls sehr schnell.

    Ich nutze das häufig. Alt-Space => KRunner => Begriff eingeben => Datei gefunden. Und der Volltext-Index macht da schon einen Unterschied. Auch
    nur mit Dateinamen ist das schon nett, aber innerhalb von Dateien schnell Dinge finden zu können, setzt noch mal etwas oben drauf.

    Nichts hindert Dich jedoch daran, im Bedarfsfall mit etwas wie KFind
    direkt zu suchen. Meines Wissens greift das nicht auf Baloo zurück. Dafür dauert der Such-Vorgang, insbesondere, falls der Inhalt einer Datei
    betroffen ist, deutlich länger. Oder auch find / fd oder grep / ripgrep / ugrep direkt zu verwenden, wobei von den Grep-Varianten meiner Erfahrung
    nach ugrep am schnellsten läuft.

    Daher meine Empfehlung: Stelle es so ein, wie es für Dich am besten passt. Macht die Volltext-Indizierung Probleme? Finde die Dateien und schließe
    die Verzeichnisse aus, wo die drin sind, oder schalte Baloo auf
    Indizierung nur von Dateinamen um. Geht auch Letzteres nicht, was unwahrscheinlich ist, dann schalte es ganz ab.

    Das geschrieben: In Debian 13 dürfte Baloo um Einiges zuverlässiger und Resourcen-schonender funktionieren als in Debian 12.

    Debian 13 wird in Bezug auf Plasma und andere KDE-Software eine gute und ziemlich aktuelle Veröffentlichung. Danke dem Debian Qt/KDE Team dafür!

    Mit Akonadi habe ich leider das nervige Problem, dass in KMail die
    erweiterte Suche nicht mehr funktioniert. Die Suchfunktion findet
    einfach nichts, auch bei Suchkriterien, die eindeutig Ergebnisse
    liefern müssten. Ich kann nicht genau sagen, seit wann das so ist, vermutlich seit dem Upgrade von Debian 11 auf 12. Ich hab schon Akonadi
    nach der Anleitung im Ubuntu-Wiki komplett zurückgesetzt, aber auch das
    hat die Suchfunktion nicht repariert.

    Bei entsprechend vielen Mails hat die Volltext-Indizierung in einem
    Akonadi, das keine SQLite3-Datenbank verwendet, für mich nie richtig funktioniert. Mit SQLite3 in Debian Unstable (genauer: Devuan Ceres, aber
    das macht diesbezüglich keinen Unterschied) baut Akonadi erfolgreich einen kompletten Index auf. Die Such-Funktion in KMail ist aber dennoch ein
    wenig erratisch. Es scheint grundsätzlich zu funktionieren, aber ich hab
    das Gefühl, da fehlt mitunter auch mal Einiges an Ergebnissen.

    Baloo und Akonadi waren ziemliche Baustellen in KDE. Baloo ist
    mittlerweile deutlich besser. Akonadi mit SQLite3 auch, aber für mich ist Akonadi am ehesten immer noch eine Baustelle. In der Form bin ich der
    Ansicht war Akonadi doch eher ein Fehlgriff. Zu komplex und mit zu vielen, teilweise prinzipiellen Problemen behaftet. Keine Ahnung, ob KDEPIM-
    Entwickler das jemals komplett stabil bekommen. Ein erster Start könnte
    sein, den DB Migrator zu reparieren, falls der auch in anderen
    Distributionen als Debian abstürzt. Und dann die Unterstützung für MariaDB und PostgreSQL zu streichen. Ich will doch kein Datenbank-Administrator
    sein, nur um ein Mail-Programm nutzen zu können. Aber da muss noch
    deutlich mehr passieren, was ich jetzt hier nicht mehr erklären werde, da
    ich dann erklären müsste, was ich von dem verstehe, wie Akonadi funktioniert. Und das dauert mir jetzt zu lang.

    Es gab einen Ansatz, das alles umzubauen. Der ist in Teilen auch
    erfolgreich. Der Kube-Client verwendet dieses Sink genannten Ansatz:

    https://invent.kde.org/pim/kube

    Aber so richtig weiter entwickeln tut das offenbar auch gerade keiner. Und solange KDEPIM nicht komplett darauf umstellt, nutzt das KMail-Anwendern
    auch nichts.

    Ciao,
    --
    Martin

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  • From Rolf Lucius@21:1/5 to All on Mon Apr 28 10:30:01 2025
    Hi Martin.

    Am Montag, 28. April 2025, 09:44:51 CEST schrieb Martin Steigerwald:
    Nichts hindert Dich jedoch daran, im Bedarfsfall mit etwas wie KFind
    direkt zu suchen. Meines Wissens greift das nicht auf Baloo zurück. Dafür dauert der Such-Vorgang, insbesondere, falls der Inhalt einer Datei betroffen ist, deutlich länger. Oder auch find / fd oder grep / ripgrep / ugrep direkt zu verwenden, wobei von den Grep-Varianten meiner Erfahrung nach ugrep am schnellsten läuft.

    Okay, wenn man oft und viel sucht, ist der Geschwindigkeitsvorteil sicherlich angenehm.
    Zum Glück muss ich nicht so oft suchen. Da lasse ich KFind suchen und mache so lange was anderes. Ich finde es allerdings erstaunlich, wie schnell (und nach meinen bisherigen Erfahrungen auch zuverlässig) KFind sogar bei der Inhaltssuche ist.

    Mit KFind durchsuche ich auch ~/.local/share/local-mail/, weil eben die Suchfunktion in KMail nicht funktioniert. Das ist natürlich sehr viel unkomfortabler, als es mit KMail eigentlich sein sollte, aber besser als nichts.

    Wird KFind durch in den Systemeinstellungen aktivierte Dateisuche, also mit Baloo, eigentlich auch noch schneller? Das habe ich noch nicht ausprobiert.

    Debian 13 wird in Bezug auf Plasma und andere KDE-Software eine gute und ziemlich aktuelle Veröffentlichung. Danke dem Debian Qt/KDE Team dafür!

    Ich bin auf Debian 13 gespannt. Vielleicht funktioniert dies Suche in KMail bei mir dann ja auch wieder. Hoffentlich wird die Umstellung mit Akonadi auf SQLite3 nicht zu problematisch.
    Und ich bin natürlich allen Beteiligten dankbar!

    Gruß
    Rolf

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  • From Martin Steigerwald@21:1/5 to All on Mon Apr 28 14:40:01 2025
    Rolf Lucius - 28.04.25, 10:27:34 CEST:
    Wird KFind durch in den Systemeinstellungen aktivierte Dateisuche, also
    mit Baloo, eigentlich auch noch schneller? Das habe ich noch nicht ausprobiert.

    Da bin ich nicht 100%-ig sicher. Es sieht auf den ersten Blick auf die Paket-Abhängigkeiten so aus, als ob KFind Baloo gar nicht verwendet. Aber
    wie geschrieben, ich bin mir da nicht 100%-ig sicher.

    --
    Martin

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  • From Martin Steigerwald@21:1/5 to All on Fri May 2 09:30:01 2025
    Hallo.

    Hierzu jetzt doch noch eine Ergänzung, weil ich zufällig über einen Fehlerbericht gestoßen bin, wo mir jemand genau das erklärt hat:

    Martin Steigerwald - 27.04.25, 14:26:36 CEST:
    Von den knapp 10 GiB nutzt Baloo laut "indexSize" angeblich weniger als
    1 GiB. Anders als bei der SQLite3-Datenbank von Akonadi kenne ich
    derzeit keinen Weg, da drin aufzuräumen: Außer mit „purge“ den alten Index zu löschen und Baloo einen neuen Index aufbauen zu lassen. Das
    kann ein valider Weg sein, um etwaige Altlasten im Index aufzuräumen.
    Das habe ich in der Phase, wo es deutliche Verbesserungen an Baloo gab
    ab und zu gemacht. Je nach Hardware und Daten-Menge kann das jedoch
    sehr lange dauern. Unter bestimmten Umständen löst Baloo jedoch laut Quelltext offenbar auch automatisch eine Art Migration aus. Nach einem Neu-Aufbauen des Index kann Baloo den aber wieder aufblähen. Über 340
    GiB ist aber doch etwas arg, das hatte ich noch nicht.

    Es gibt doch eine Möglichkeit, die Datei zu verkleinern. Bei mir hat
    dieser Weg die Größe etwas mehr als halbiert.

    Vorher:

    % balooctl indexSize
    File Size: 12,36 GiB
    Used: 900,62 MiB
    […]

    Nachher:

    % balooctl indexSize
    File Size: 4,89 GiB
    Used: 900,62 MiB
    […]

    Das geht wie folgt:

    - Sicherstellen, dass Baloo nicht läuft
    - Wirklich sicherstellen, dass keine Baloo-Prozesse laufen!
    - Nach „balooctl6 suspend“ oder „Indizierung anhalten“ kann es meiner
    Erfahrung nach lange dauern, bis Baloo tatsächlich stoppt, wenn Baloo
    gerade fleißig indiziert.
    - Im Zweifelsfall freundlich die Prozesse beenden
    - Wechseln nach „~/.local/share/baloo“
    - mdb_copy -n -c index index.new
    - mv index index.bak
    - mv index.new index
    - Baloo wieder starten

    Vielleicht hilft das, den aufgeblasenen Such-Index zu reduzieren, ohne
    alles neu indizieren zu müssen. Allerdings… möglicherweise ist der Weg über „balooctl purge“ dennoch sinnvoller. Vielleicht ist da ja auch noch irgendetwas inkonsistent im Index.

    Mehr dazu:

    "balooctl status" can trigger high memory use

    https://bugs.kde.org/show_bug.cgi?id=437754#c3

    Und zu den komischen Prozentzahlen bei „balooctl6 indexSize“:

    baloo_file_extractor consumes an ever-increasing amount memory after
    upgrade to frameworks 5.80.0

    https://bugs.kde.org/show_bug.cgi?id=354636#c10



    Im Idealfall würden alle solche Pflege-Geschichten im Hintergrund ablaufen oder es gäbe zumindest etwas wie „balooctl6 vacuum“. Aber auch in Akonadi ist „akonadictl vacuum“ auf eine SQLite3-Datenbank derzeit nicht implementiert, während das für eine MariaDB-Datenbank durchaus
    funktioniert. Es geht mit dem „sqlite3“-Befehl aber sehr einfach und das sogar im laufenden Betrieb. Und mit SQLite3-Datenbank läuft Akonadi
    zumindest bei mir deutlich runder. Nicht perfekt, aber deutlich schneller
    als zuvor.

    Ich bin der Meinung: Ein Anwender von einer Desktop-Suche oder einem Mail-/Kalender-/Kontakte-usw.-Programm ist kein Datenbank- oder Index- Administrator. In Bezug auf eine PIM Suite macht es Evolution von GNOME
    vor. Das habe ich auf dem beruflichen Laptop und da habe ich unter der
    Ebene der grafischen Oberfläche noch nie etwas gemacht. Ich weiß nicht
    mal, wie oder wo genau das die Daten speichert. Das Teil funktioniert
    einfach. Ich hab zwar weniger Mails da drin als auf meinem privaten
    Laptop, aber… dennoch. Von der Zuverlässigkeit scheint mir Evolution
    KDEPIM mit Akonadi haushoch überlegen zu sein. Und das sage ich als Plasma-/KDE-Anwender.

    Ciao,
    --
    Martin

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